Montag, 19. September 2011

zwei

Heute war es wieder soweit. Ich musste aufstehen, mich anziehen und zur Schule gehen.
Heute morgen stand ich im Bad. Mein Spiegelbild ekelte mich an. Das Fett quillt über den Hosenbund. Niemals würde es jemand zugeben, dass er dasselbe sieht wie ich. Feige Menschen. Wie gesagt.

In der Schule ist es schon fast leicht. Eigentlich. Es achtet niemand darauf, ob du isst oder nicht. In der Pause stehen wir da. Ich bin nicht die einzige, die nicht isst. Da fällt es nicht so auf. Ich überspiele es. Keiner merkt etwas. Viel reden. Ablenken. Ablenken von dem was unwichtig ist. Was nicht sein darf.

Es war schwierig heute. Jemand hat mich danach gefragt. Ich rede nicht gerne darüber. Ich finde es ist einfach nicht nötig. Wofür auch? Ich weiß auch so, was ich zu tun habe. Mir muss niemand helfen. Mir darf niemand helfen. Ich kann das schaffen. Ich werde es schaffen. Sie fragte mich danach, warum ich nicht mehr esse. Oder warum sie mich so lange nicht mit etwas zu Essen gesehen haben. Ich tat alles ab. Es geht sie nichts an. Es ist meine Sache und es wird ganz allein meine Sache bleiben. Für immer.

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